(Stand 20.04.2021)

Liebe Patientinnen und Patienten,

im Zusammenhang mit den aktuell in unseren Praxen angebotenen Corona-Impfungen sind wir vor besondere organisatorische Probleme gestellt, die für uns alle besonders herausfordernd sind.

Daher folgenden Bemerkungen zum Vorgehen in den kommenden Monaten:

1. Wir halten uns bei den Corona-Impfungen an die Vorschläge der sog. STIKO, der ständigen Impfkommission der Ärzteschaft

2. Diese Vorschläge sehen vor, dass entsprechend der Risiken und des Alters unserer Patient*innen nach einer festen Reihenfolge gegen Corona geimpft wird.

3. Es herrscht weiterhin Impfstoffknappheit.

4. Aktuell stehen nur Impfstoffe von Biontech und Astra Zeneca zur Verfügung. Mit dem Impfstoff von Johnson& Johnson wird in den nä. Wochen gerechnet.

5. Das erste Ziel besteht darin, möglichst viele Patient*innen s c h n e l l gemäß der festgelegten Reihenfolge zu impfen.

6. Wir haben in dieser besonderen und sehr angespannten  Situation nicht die Zeit, ausgiebige Gespräche über Sinn und Unsinn von Impfungen und die Wahl des richtigen Impfstoffes zu führen.

7. Alle Impfstoffe können entsprechend der Alterszulassung aus unserer Sicht bedenkenlos geimpft werden. D.h. Biontech in allen Altersgruppen, Astra nur bei Patient*innen ab 60 Jahren.

8. Die in den Medien betonten Nebenwirkungen der Impfstoffe sind verglichen mit üblichen Arzneimittel-Nebenwirkungen  s e h r  s e l t e n!Thrombosen der Hirnvenen, die  a u c h  u n t e r  a n d e r e n  C o r o n a –I m p f s t o f f e n beobachtet wurden,  traten beim Astra-Impfstoff mit einem Risiko 6-10 pro 1 Mio auf. Der Biontech-Impstoff ging bei  ca. 4 pro 1 Mio Impfungen mit Hirnvenenthrombosen einher. Die COVID-19-Infektion selbst kann in über 30 von 1 Mio Fällen Hirnvenenthrombosen hervorrufen. Verglichen damit liegt das Thromboserisiko einer Antibaby-Pille  bei 600 bis 1500 Fällen in 1 Mio Anwenderjahren.

D.h. das Risiko, das mit einer Covid-Infektion einhergeht, ist unvergleichlich höher als das Impfrisiko, völlig egal, mit welchem der zugelassenen Impfstoffe!

9. Bislang ist n i c h t bekannt, dass Menschen mit Thrombosen in der Vorgeschichte, Thrombophilie oder gar einfach nur Krampfadern unter der Astra-Impfung  ein erhöhtes Risiko für Hirnvenenthrombose haben. Es handelt sich um völlig andere Krankheitsbilder, so dass sie mit Astra-Impfstoff geimpft werden können

10. Wer im Alter ab 60 Jahren explizit keinen Astra-Impfstoff wünscht, riskiert eine Verzögerung seiner Impfung und damit eine erhöhte Gefährdung für sich selbst, in der aktuellen Pandemie schwer zu erkranken; denn der Biontech-Impfstoff wird schwerpunktmäßig bei Menschen unter 60 Jahren und Risikoprofil eingesetzt. Wer zudem als älterer Mensch (über 60 Jahre) auf einer Biotech-Impfung besteht und ein Astra-Impf-Angebot ausschlägt, muss sich vorwerfen lassen, die gerechte und schnelle Impfstoffverteilung auch für die jüngeren Patient*innen zu behindern!

Also unsere dringende Empfehlung:   

S o b a l d   w i e  m ö g l i c h  impfen, wenn Impfstoff angeboten wird! 

Gez. Dr. Ekkehard Spohr